¡Hola amigos!
Ich bin mittlerweile im Osten Cubas angekommen und damit außerhalb der Haupttouristenroute. Die Busfahrt von Camagüey war durch massiven Regen geprägt. Offensichtlich hat man hier keine Probleme mit Trockenheit. Die Busfahrt ging knapp 8 Stunden und war trotz schlechter Straßen erstaunlich bequem. Für Touristen hat man hier die guten chinesischen Reisebusse mit überstarker Klimaanlage. ❄️
In Santiago angekommen, verbrachte ich einen vollen Tag in der Geburtsstadt der Revolution. Ich besuchte die Kathedrale, die Kaserne in der die Revolution begann, die heute ganz unschuldig eine Schule beinhaltet und das Grab von Fidel Castro. Hier legten viele Kubaner Rosen zu Ehren des Nationalhelden ab. Schon irgendwie verrückter Personenkult.
Von Santiago ging es dann mit dem Viazul Bus bis nach Baracoa. Baracoa liegt in der Provinz Guantanamo und auf dem Weg dahin fuhren wir nur 15km an Guantanamo Bay vorbei. Guanatanamo Bay ist ein knapp 100 qkm großes Stück Land auf Cuba, auf dem die USA einen Militärstützpunkt und das durch Menschenrechtsverletzungen negativ berühmt gewordene Interrogation Camp haben. Leider sieht man davon gar nix und man kommt auch nicht näher ran, da an der Grenze zu Cuba das größte Minenfeld der Welt liegt. Jedoch kann ich sagen, dass ich so nah wie nur möglich an dem einzigen McDonald’s auf ganz Cuba kam.
Baracoa ist angeblich der Ort, an dem Kolumbus als erstes seinen Fuß auf cubanischer Boden setzte. Ein kleines gemütliches Städtchen mit toller Innenstadt, immer voller Casa Trova, einem Stadtstrand und einer zu einem Hotel umfunktionierten Festung auf dem Berg hinter der Stadt. Leider ist der Ort letztes Jahr durch den Hurricane Matthew ziemlich zerstört worden. Über 15000 Menschen wurden obdachlos und der umliegende Regenwald fast komplett zerlegt. Bäume wurden all ihres Laubes entledigt, Kokospalmen wie Streichhölzer umgeknickt, Häuser abgedeckt und Brücken weggerissen
In Baracoa war ich drei Tage hintereinander wandern. Einmal entlang des Yumuri Rivers, einmal durch Teile des nach dem deutschen Naturwissenschaftler benannten Nationalpark Alejandro de Humboldt und auf den 758m hohen Tafelberg El Yunque. Der letztere Hike war besonders anstrengend, da es fast nur steil nach oben ging, super heiß war und natürlich auch feucht. Das Wasser lief in Strömen an mir runter, genauso wie der tropische Wolkenbruch, der uns auf unserem Rückweg überraschte. Straßen wurden zu reißenden Strömen – aus dem Nichts heraus schoss Wasser die Berge herunter und die letzten trockenen Stellen waren damit auch komplett nass. Aber es war landschaftlich atemberaubend und einfach nur toll.
Die Landschaft und die Leute im Osten haben mir am besten gefallen, aber da alles ein Ende hat, musste ich von Baracoa wieder zurück nach Santiago de Cuba, um dann mit Cubana Airlines nach Havanna zu fliegen. Hier war es das erste Mal überhaupt, dass ich eine Dose Bier durch die Sicherheitskontrolle direkt aufs Rollfeld und ins Flugzeug mitnehmen konnte. 😂
Nach meinem letzten Tag in Havanna, in dem ich noch etwas cubanischer Lifestyle aufgesaugt und ein paar letzte Besorgungen gemacht habe, ging dann mein Flug über Fort Lauderdale und San Juan auf Puerto Rico nach Tortola auf den British Virgin Islands. Hier traf ich die lustige 🙈🙊🙉-Horde aus Berlin, um die nächsten 12 Tage die Karibik um die BVIs zu besegeln. Davon werde ich aber erst im nächsten Blogpost berichten. 😉
Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir Cuba außerordentlich gut gefallen hat. Extrem freundliche, lebensbejahende, entspannte und hilfsbereite Menschen haben mir ihr Land von der besten Seite gezeigt. Es ist sicher nicht ganz so günstig wie ich zuerst dachte, häufig alt und kaputt aber sowohl landschaftlich als auch menschlich einfach der Wahnsinn und somit immer eine Reise wert. Ich werde wieder kommen! 😊